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Chlorella: Taxonomie & Phylogenese

Drei Arten von Chlorella

Heute gehen die Botaniker davon aus, dass drei Arten die Chlorella-Gruppe bilden:

Chlorella vulgaris, Chlorella lobophora und Chlorella sorokiniana (Krienitz et al., 2004).


Bio eChlorial® Chlorella besteht ausschließlich aus der Spezies vulgaris.

Chlorella pyrenoidosa wäre eine Mischung von Arten, die überwiegend aus vulgaris besteht.

Chlorella vulgaris und Chlorella pyrenoidosa?

Nach der Klassifizierung der Taxa sind „Chlorella pyrenoidosa“ CHICK und Chlorella vulgaris BEIJERINCK Chlorophyten, sogenannte Grünalgen.

Die als Chlorellaceae bezeichneten Organismen gehören zu den Chlorophyten (Grünalgen) und gehören zur Gruppe der Trebouxiophyceae. Die Chlorellaceae ihrerseits teilen sich in zwei verwandte Gruppen, die Gruppe der Parachlorellen und die Gruppe der Chlorellen, zu denen Chlorella vulgaris gehört (Krienitz et al., 2004). Dabei handelt es sich um kokkale Grünalgen, die kleine, kugelförmige grüne Zellen aufweisen, weshalb Chlorella oft auch als „grüne Kugeln“ bezeichnet werden. Nun haben die unterschiedlichsten Algen in verschiedenen Gruppen dieses Aussehen, was als konvergente Morphologie bezeichnet wird (vergleichbar mit der konvergenten Morphologie vieler sukkulenter Euphorbiaceen und Kakteen).


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klassifizierung und Differenzierung von Chlorella schwierig ist und eine Angelegenheit für Spezialisten bleibt. Es handelt sich um Arten, die in den meisten Merkmalen sehr ähnlich sind und darüber hinaus stark variieren können (morphologisch und physiologisch). Dies erschwert natürlich die Bestimmung und Klassifizierung, was zu falschen Einstufungen und Duplikaten führt. Bisher wurden über 100 Chlorella-Arten beschrieben, von denen die meisten überarbeitet werden mussten.

Um die verschiedenen Arten voneinander zu unterscheiden, wurden (und werden) verschiedene Merkmale untersucht: z. B. die Ultrastruktur der Zellwand, die Ultrastruktur der Pyrenoide, die chemische Zusammensetzung der Zellwand, serologische Kreuzreaktionen, Physiologie, Biochemie, Morphologie und Molekularbiologie. Unter anderem wurden 1992 verschiedene Ablagerungen von Algenkulturen mit der Bezeichnung „C. pyrenoidosa“ untersucht, wobei sich zeigte, dass die als C. pyrenoidosa bezeichneten Kulturen sehr unterschiedlichen Arten zuzuordnen sind. So konnten beispielsweise Stämme von C. vulgaris identifiziert werden, die unter dem Namen „C.pyrenoidosa“ hinterlegt worden waren.


Ein Großteil der C. pyrenoidosa-Algenkulturen gehörte in Wirklichkeit zur Art C. sorokiniana, und „C. fusca“ wird seither nicht mehr der Gattung Chlorella, sondern der eng verwandten Gattung Scenedesmus zugeordnet (Kessler & Huss; 1992).

Mit anderen Worten: Nach den neuesten Erkenntnissen gibt es die Art „Chlorella pyrenoidosa“ nicht, sondern es handelt sich um einen veralteten Begriff, der Arten und Stämme aus verschiedenen Algengruppen zusammenfasste.


Derzeit bilden drei Arten die Chlorella-Gruppe: C. vulgaris, C. lobophora und C. sorokiniana (Krienitz et al., 2004).

Im Jahr 1999 wurden nur noch diese drei Arten und C. kessleri in die Gattung Chlorella aufgenommen (Huss et al., 1999). Chlorella vulgaris BEIJERINCK ist die namensgebende Art der Gattung und wurde als sogenannte „Typusart“ bei offiziellen Sammlungen hinterlegt. Sie wurde 1889 in Delft (Niederlande) von Professor M.W. Beijerinck isoliert und erstmals beschrieben.

Quellen

Ref. biblio :

Kessler E. & Huss V.A.R. 1992. Comparative physiology and Biochemistry and taxonomic assignment of the Chlorella (Chlorophyceae) strains of the culture collection of the University of Texas at Austin. Journal of Phycology 28: 550-553.

Huss V.A.R.; Frank C.; Hartmann E.C.; Hirmer M.; Kloboucek A.; Seidel B.M.; Wenzeler P. & Kessler E. 1999. Biochemical taxonomy and molecular phylogeny of the genus Chlorella sensu lato (Chlorophyta). Journal of Phycology 35: 587-598.

Krienitz L.; Hegewald E.H.; Hepperle D.; Huss V.A.R.; Rohr T. & Wolf M. 2004. Phylogenetic relationship of Chlorella and Parachlorella gen. nov. (Chlorophyta, Trebouxiophyceae). Phycologia 43: 529-542.

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